Jesus Christus ist nicht Gott, Teil 3 von der Ursprung der Dreieinigkeit

Mo. 14.11.2022/11:03

Es ist verständlich, wie frühe Schreiber die Worte 'in meinem Namen' zu 'im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes' in den vorhandenen Manuskripten umändern konnten, da die Gottheit in ihrer religiösen Umwelt nach und nach eine dreieinige Natur annahm.

Wegen dogmatischer Probleme, wie das der Taufe, organisierten sich reaktionäre und reformierende Parteien, um das Durcheinander zu beenden. Jedoch die Verfolgung oder die Drohung der Verfolgung der Christen unter den römischen Kaiser Nero (54 - 68 A.D.), Domitian (81 - 96 A.D.), Trajan (98 - 117 A.D.) und anderen verursachte einfach nur noch mehr Uneinigkeit innerhalb des christlichen Leibes.

Während der Verfolgung im zweiten Jahrhundert schrieb eine kleine Gruppe von christlichen Intellektuellen, von denen die berühmtesten Aristides und Justinus waren, Abhandlungen an die Kaiser und an andere angesehene Personen, um das Evangelium zu verteidigen, die Verfolgung zu beenden und die Beschuldigungen gegen die christliche Gemeinde zu entkräften. Diese Abhandlungen, Apologien genannt, waren in Wahrheit Kompromisse zwischen dem Christentum und dem Heidentum.

Aufgrund der großen Wirkung, die die Apologien hatten, begannen die Vorstellungen des dreieinigen Gottes zusammen mit Maria als der Mutter Gottes und heidnischer Symbolik Wurzeln zu schlagen und wurden in Diskussion und Schriften verbreitet.

Die Versuche der römischen Regierung, die frühe Gemeinde zu unterdrücken, endeten, als Konstantin, der römische Kaiser, nach seinem Sieg an der Milvianischen Brücke im Jahr 312 A.D. an Macht gewann. Nach Konstantins Bekehrung zum Christentum erließ er ein Edikt <öffentlich amtlicher Erlass> in Mailand, das den Christen die gleichen Rechte einräumte wie den Anhängern anderer Religionen und außerdem Entschädigung für Vergehen, die den Christen angetan worden waren. (10)

Konstantin begann bald, den Christen besondere Vergünstigungen zu gewähren, was die Bekehrung zum Christentum zu einer Freikarte für politische, militärische und soziale Beförderung machte. Also begannen Tausende von Nicht-Christen der Gemeinde beizutreten, um politische Vergünstigungen zu erhalten. Als Gegenleistung für die Gewährung von speziellen Vergünstigungen und für sein nachsichtiges Handeln, bestand Konstantin darauf, dass er eine machtvolle Stimme in Angelegenheiten der Gemeinde bekam.

Als Konstantin am Anfang des vierten Jahrhunderts den Gipfel der Macht erreicht hatte, fand die Idee, dass Jesus Christus Gott dem Vater gleichgestellt ist, eine breite Grundlage und feste Unterstützung. Dennoch war die Dreieinigkeit zu diesem Zeitpunkt noch keine festgelegte Lehre. Die Vorstellung eines dreieinigen Gottes entfachte große Widersprüche in der Gemeinde, da es noch viele Kirchenmänner und Laien gab, die die Position von Christus als Gott nicht akzeptierten.

Die Meinungsverschiedenheit über die Position von Christus erreichte ihren größten ausgezeichneten Höhepunkt in der Konfrontation zwischen Bischof Alexander von Alexandrien in Ägypten und seinem Presbyter Arius. Bischof Alexander lehrte, dass Jesus Gott gleich sein; Arius tat es nicht. Daraufhin wurde Arius während einer Synode <Versammlung der Kirchevertretung>, die 321 in Alexandrien stattfand, abgesetzt und exkommuniziert. (11)

Obgleich Arius jetzt in institutioneller Ungnade war, hatte er immer noch große Unterstützung außerhalb Ägyptens. Viele der bedeutenden Bischöfe, wie der gelehrte Historiker Eusebius vom palästinensischen Cäsarea, und sein mächtiger Namensvetter, Eusebius, Bischof von Nicomedia, stimmten theologisch mit Arius überein: Jesus Christus ist nicht Gott. (12)

Konstantin, beunruhigt über den anhaltenden Streit in seinem Kaiserreich, sandte seinen Kirchenratgeber Ossius, Bischof von Cordoba, nach Alexandrien in einer Mission der Versöhnung und Nachforschung. (13) Nach seinem Besuch in Alexandrien verbündete sich Ossius mit Alexander gegen Arius. Ossius kehrte nach Rom zurück und überzeugte Konstantin dort, sich Alexanders Stellung anzuschließen. (14)

Um seine Stellung für rechtsgültig zu erklären, lud Konstantin alle Bischöfe der christlichen Kirche im Mai des Jahres 325 A.D. nach Nizäa (das im heutigen Kleinasien liegt) ein. Somit begann das Konzil von Nizäa, dessen Hauptziel es war, den Streit über das Verhältnis zwischen Gott und Seinem Sohn beizulegen.

Konstantin, der die Kontrolle über die Verhandlungen hatte, gebrauchte seine politische Macht, um Druck auf die Bischöfe auszuüben, damit sie seine theologische Position akzeptierten. Das Glaubensbekenntnis, das von ihnen unterzeichnet wurde, richtete sich eindeutig gegen Arius, mit anderen Worten, das Glaubensbekenntnis von Nizäa nimmt den Sohn als gleichgestellt mit Gott an. Zweihundertachtzehn der Bischöfe unterzeichneten dieses Glaubensbekenntnis, obgleich es in Wahrheit das Werk einer Minderheit war. (15)

Die Encyclopaedia Britannica fasst die Maßnahmen des Konzils von Nizäa wie folgt zusammen:

''Das Konzil von Nizäa traf sich am 20. Mai, 325. Konstantin selbst präsidierte, leitete aktiv die Diskussion und schlug persönlich (ohne Zweifel durch Ossius Antreiben) die entscheidende Formel vor, die das Verhältnis von Christus zu Gott ausdrückt in dem Glaubensbekenntnis, herausgegeben durch das Konzil, ''von einem Wesen mit dem Vater.'' Durch den Kaiser eingeschüchtert, unterzeichneten die Bischöfe mit nur zwei Ausnahmen das Glaubensbekenntnis, viele von ihnen entgegen ihrer Überzeugung.

Konstantin betrachtete die Entscheidung von Nizäa als von Gott eingegeben. Solange er lebte, wagte niemand öffentlich das Glaubensbekenntnis von Nizäa anzufechten. Die erwartete Eintracht jedoch folgte nicht. (16) 

Obgleich das Glaubensbekenntnis von Nizäa von den Konzil der Bischöfe akzeptiert worden war, bestand immer noch große Uneinigkeit unter vielen Kirchenmännern über die Gottheit Jesus Christus. So trat ein zweites ökumenisches Konzil in Konstantinopel im Jahre 381 A.D. zusammen. (17)

Dieses Konzil übernahm das Glaubensbekenntnis von Nizäa, das erklärt, dass Jesus Christus und Gott gleichgestellt und gleich ewig sind, und es verkündete außerdem die Gottheit des heiligen Geistes. Die Lehre der Dreieinigkeit war damit völlig gegründet und wurde somit für die nächsten fünfzehn Jahrhunderte zum Grundstein des christlichen Glaubens.* 

* Bettenson sagt, dass auf dem Konzil von Nizäa, Eusebius von Cäsarea, der Historiker, der die Annahme des Glaubensbekenntnisses aus seiner eigenen Kirche vorschlug... Es beschäftigt sich jedoch ausschließlich mit der Position Arians... Es wurde als eine Grundlage verstanden und dann von dem Konzil in dieser revidierten Fassung herausgegeben:

Das Glaubensbekenntnis von Nizäa:

Wir glauben an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer der sichtbaren und unsichtbaren Welt;

Und an den einen Herrn Jesus Christus, den Sohn Gottes, vom Vater gezeugt, der eingeborene Sohn, der vom Wesen des Vaters ist, Gott von Gott, Licht von Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater, durch den alles geschaffen wurde, im Himmel und auf Erden, der für uns Menschen niederstieg und Fleisch gemacht wurde, und ein Mensch wurde, leidete und am dritten Tag auferstand, aufstieg in den Himmel. Er kommt, um die Lebendigen und die Toten zu richten. Und an den heiligen Geist, und jene, die sagen: ''Es gab etwas, als er nicht war'' und ''Bevor er gezeugt wurde, war er nicht'' und dass ''er ins Sein kam von was-nicht-ist'' oder jene, die behaupten, dass der Sohn Gottes ''aus einem anderen Wesen oder einer anderen Substanz'' oder ''erschaffen'' oder ''veränderlich'' oder ''wandelbar'' ist, diese straft die Katholische und die Apostolische Kirche mit dem Kirchenbann.

Bettenson erklärt das Nizänische Glaubensbekenntnis wie folgt:

(Es wurde) in Epiphanius, Ancoradus, 118, ca. 374 A.D. gefunden und von Gelehrten nahezu Wort für Wort aus den Katechetischen Vorträgen des Hl. Cyril von Jerusalem entnommen; in Chalcedon, 451, gelesen und anerkannt als das Glaubensbekenntnis von ''(den 318 Vätern, die sich in Nizäa trafen und das von) den 150, die sich zu einer späteren Zeit trafen'' (d.h. in Konstantinopel, 381). Deshalb wird es oft das Glaubensbekenntnis von Konstantinopel oder Nizäa-Konstantinopel genannt und von vielen für eine Revision des Glaubensbekenntnisses von Jerusalem, das von Cyril vertreten wurde, gehalten.

Das Nizänische Glaubensbekenntnis:

Wir glauben an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt.

Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht von Licht, wahrer Gott von wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater; durch ihn ist alles geschaffen. Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen, hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden. Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, hat gelitten und ist begraben worden, ist am dritten Tag auferstanden nach der Schrift und aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und die Toten; seiner Herrschaft wird kein Ende sein.

Wir glauben an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater und den Sohn hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch die Propheten, und die eine, heilige, allgemeine und apostolische Kirche. Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden. Wir erwarten die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt. Amen.

Es steht fest, dass Historiker des Kirchendogmas und systematische Theologen sich einig sind, dass die Vorstellung einer christlichen Dreieinigkeit nicht ein Teil der Gemeinde des ersten Jahrhunderts war. Die zwölf Apostel setzten sich nie dafür ein oder erhielten Offenbarung darüber. Wie kam dann eine Dreieinigkeitslehre zustande? Sie entwickelte sich nach und nach und gewann Schwungkraft spät im ersten, im zweiten und im dritten Jahrhundert, als die Heiden, die zum Christentum bekehrt wurden, einige von ihren heidnischen Überzeugungen und Gebräuchen in das Christentum mitbrachten. 

Die Lehre, die ausdrücklich erklärt, dass Jesus Christus Gott ist, wurde im Jahr 325 in Nizäa von den Bischöfen der Kirche aufgrund politischer Zweckdienlichkeit bestätigt. Sie musste wiederholt bestätigt werden, so auch im Jahr 381 in Konstantinopel, als die Gottheit des Heiligen Geistes ebenfalls gegründet wurde. Seit dieser Zeit ist die ''Gott-in-drei-Personen-Lehre'' befolgt worden, als ob sie göttliche Offenbarung sei. Die weiteren Kapitel in dem Buch Jesus Christus ist nicht Gott, werden zeigen, dass sie es nicht ist.

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(10) Williston Walker, A History of the Christian Church, rev. de. (New York, Charles Scribner's Sons, 1959), Seite 101

(11) Hase, A History of the Christian Church, Seite 111

(12) Henry Chadwick, The Early Church (Grand Rapids, Wm. B. Eerdmans Publishing Co., 1968, Seite 129

(13) Henry Chadwick, The Early Church (Grand Rapids, Wm. B. Eerdmans Publishing Co., 1968, Seite 129

(14) Henry Chadwick, The Early Church (Grand Rapids, Wm. B. Eerdmans Publishing Co., 1968, Seite 130

(15) Henry Betterson, ed. Documents of the Christian Church, 2nd ed. (London, Oxford University Press, 1963), Seite 58

(16) Encyclopaedia Britannica, 1968, s. v. ''Council of Nicaea''.

(17) B.K. Kuiper, The Church in History (Grand Rapids, Wm. B. Eerdmans Publishing Co., 1951), Seite 128

(18) https://www.amazon.com/Jesus-Christ-Victor-Paul-Wierwille/dp/0910068070

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